- Ksar el-Kebir
- Ksạr el-Kebir,spanisch Alcazarquivir [alkaθarki'βir], Stadt in Nordmarokko, in der fruchtbaren Ebene am Oued Loukos, 25 m über dem Meeresspiegel, 73 500 Einwohner; Markt-, Handels- und Kunstgewerbezentrum an Eisenbahnlinie und Straße Tanger-Rabat.In der maurischen Medina (mit Ziegelsteinbauten) u. a. die Große Moschee (12. Jahrhundert, Minarett mit Zwillingsfenstern), Moschee Sidi Mohammed esch-Scherif (Achteckminarett), Moschee Sidi el-Hadj Zmiri (Monumentalportal aus dem 15. Jahrhundert), Moschee Sidi Bel Arbi (Sechseckminarett), Meriniden-Medrese (14. Jahrhundert), das Heiligtum der Lalla Fatma el-Andalusia (16. Jahrhundert), Zawijas, Marabuts, alte Funduks (zum Teil aus dem 14. Jahrhundert) und mehrere Suks.K. el-K. wurde im frühen 11. Jahrhundert an der Stelle der ehemaligen römischen Kolonie Ọppidum Nọvum neu gegründet, im 12. Jahrhundert von den Almohaden erweitert und mit hohen Mauern umgeben; Blütezeit unter den Meriniden (13. bis 14. Jahrhundert). 1578 wurden hier die Portugiesen unter König Sebastian und dem verbündeten abgesetzten Sultan Mutawakkil von Sultan Abd el-Malik I. in der »Dreikönigsschlacht« völlig aufgerieben (von 18 000 Kriegern kehrten nur 60 zurück, Sebastian fiel); als Folge kam das geschwächte Portugal 1580-1640 unter spanischer Oberherrschaft. 1912-56 war die Stadt in spanischem Besitz.
Universal-Lexikon. 2012.